Mattheson: Der vollkommene Capellmeister

Teil 2, Kap. 13 [Seite 20 von 41]

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Menuett

<224> §. 81. Es hat I. Le Menuet, la Minuetta, sie sey gemacht

insbesondre keinen andern Affect, als eine mässige Lustigkeit. [...]

[...]

<225> §. 85. Wer ein Menuet zum Clavier haben will, der schlage nur [...] Kuhnauens, Händels, Graupners etc. Handsachen auf, so wird er, um den Unterschied der dreien Menuet=Arten zu finden, nur fragen dürffen, ob sich daselbst befindliche Melodien dieser Gattung zum Tantzen, oder zum Singen wol schicken? Und der erste Blick wird ihm mit Nein antworten.

§. 86. Wegen der Sing=Menuetten nehme man weltlich=dramatische Arbeit zur Hand, absonderlich von Welschen und Teutschen Opernmachern, die gar offt setzen: Aria, tempo di Minuetta, ob es gleich allemahl keine förmliche Menuetten sind. Die rechten , aufrichtigen Tantz=Melodien dieser Gattung und ihr wahres Kennzeichen kann man nirgend besser antreffen, als bey den Frantzosen, und ihrer gescheuten Nachahmern in Teutschland, unter welchen Telemann der vornehmste ist. [...]

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