Riemann: Klavierschule op. 39,1

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Kap. 12 [Seite 8 von 10]

Manchmal gehört der Vorschlag nicht eigentlich in die Melodie, sondern markiert eine zweite (also begleitende) Stimme wie in (Mozart, Sonate in B):

Notenbeispiel S. 71, Nr. 2

was so viel ist wie:

Notenbeispiel S. 71, Nr. 3

Auch hier wäre es sehr verkehrt, die Vorschläge leicht zu geben, besonders das fis und später das h, welche die Modulationen bewirken und vollständig als eine reale Stimme vortretend wirken.

Auch die sehr häufigen Vorschläge, durch welche die Melodie gleichsam eine Oktave hinauf oder herunter gezogen wird, wie (das[elbst]. 2. Satz):

Notenbeispiel S. 71, Nr. 4

und:

Notenbeispiel S. 71, Nr. 5

<72> sind vollwichtig und nicht allzu schnell zu spielen. Die Vorschrift ist zwar, dass der kurze Vorschlag unveränderlich kurz ist und nur eine sehr kleine Zeit beanspruchen darf, man kann indess die Geschwindigkeit seiner Ausführung doch übertreiben; die Vorschlagsnote muss immer noch deutlich vor der Hauptnote zu hören sein und nicht zum Zusammenschlag (der alten Acciaccatura) werden [FN].

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