Chr.Fr.D. Schubart: Ästhetik der Tonkunst

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Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth

<164> Als Bayreuth ehemahls einen eigenen Hof bildete, so war auch daselbst ein eigenes Orchester. Die Markgräfinn, eine Schwester Friederichs des Großen, sang selbst sehr gut, und setzte manche italiänische Arie mit Geschmack <165> und Einsicht. Die Kammermusik war zu der Zeit sehr gut. Die ersten Sänger und Sängerinnen aus allen Ländern ließen sich daselbst hören. Der König gab zur Unterhaltung des Orchesters seiner Schwester selbst jährlich 30000 Rthlr. weil sich die Markgräfinn mehr zudem welschen als deutschen Geschmach hinneigte; so war ihr Orchester auch meistens mit Welschen besetzt. Wie dieses Haus ausstarb, stäubte auch das Orchester aus einander.

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