Theaterbüchlein (1847-50). [Kreisig 125]

[Auszug]

<IV,288> [...]

Tannhäuser von Richard Wagner.
(Den 7ten August 1847.)

<IV,290> Eine Oper, über die sich nicht so in Kürze sprechen läßt. Gewiß, daß sie einen genialen Anstrich hat. Wär' er ein so melodiöser Musiker, wie er ein geistreicher, er wäre der Mann der Zeit.

Viel ließe sich über die Oper sagen, und sie verdiente es, ich hebe es mir auf später auf.

Euryanthe von C.M. von Weber.
(Den 23ten Septbr. 1847.)

<IV,290> Geschwärmt haben wir, wie lange nicht. Die Musik ist noch viel zuwenig erkannt und anerkannt. Es ist Herzblut, sein edelstes was er hatte; ein Stück Leben hat ihm die Oper gekostet - gewiß. Aber auch unsterblich ist er durch sie.

Eine Kette glänzender Juwelen vom Anfang bis zum Schluß. Alles höchst geistreich und meisterhaft. Die Charakteristik der Einzelnen, namentlich Eglantinens und Euryanthens, wie herrlich - und wie klingen die Instrumente! aus der innersten Tiefe sprechen sie zu uns.

Wir waren ganz voll davon, sprachen noch lange darüber. Das genialste Stück der Oper scheint mir das Duett zwischen Lysiart und Eglantine im 2. Act. Der <IV,291> Marsch im 3. Act zu Ehren der nämlichen ist's auch, aber nicht Einzelnem, dem Ganzen gebührt die Krone.

 

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