Koch: Musikalisches Lexikon

Bogenflügel.

<263> Ein Claviaturinstrument in Flügelform mit einfachen Darmsaiten bezogen, die vermittelst eines Bogens von Pferdehaaren zum Klange gebracht werden. Dieser unter den Saiten befindliche Bogen wird durch ein Rad in Bewegung gesetzt, und die Saiten werden durch kleine Häckchen, die an den Tasten befindlich sind, an den Bogen gezogen. Der verstorbene Mechanikus Hohlfeld in Berlin hat dieses Instrument im Jahre 1757 erfunden. Es ist eigentlich eine verbesserte Nachahmung des im Jahre 1610 von Hans Hayden zu Nürnberg erfundenen Gambenwerks. Der Zweck desselben ist, so wie bey dem Gambenwerke, dem Claviere die ihm mangelnde Vollkommenheit in Aushaltung der Töne wie bey der Violine zu geben. Neuerlich sind solche Instrumente wieder von Herrn Greiner in Wetzlar, [FN: Siehe Bogenhammerclavier] von dem Herr von Mayer zu Görlitz, und von dem Hr. Thom. Ant. Kunz zu Prag gebauet und verbessert worden.

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