Marpurg: Anleitung zum Clavierspielen

Kap. 1.9.1.2

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II. Classe der Setzmanieren.

<41> § 1. Die Manieren aus der vorigen Classe entstanden aus der Veränderung der Hauptnote an sich, wenn solche verkleinert, zertheilet, gehalten, und bald als eine Wechsel- bald als eine durchgehende Note gebraucht ward. Man hatte es also im Grunde nur mit einer einzigen Note zu thun, und in Absicht auf dieses können die schwebenden Figuren auch einfache Manieren heissen, und diejenigen, die jetzo in dieser Classe und den folgenden zum Vorschein kommen werden, als zwey- drey- und mehrfache angesehen werden, nach der Anzahl der Noten, die die Figur ausmacht.

§ 2. Es sind aber in dieser Classe die lauffenden Figuren enthalten, und versteht man hierunter diejenigen, wenn man von einer Note zu einer andern entferntern mit Berührung der dazwischen liegenden harmonischen Wechsel- und durchgehenden Noten, und folglich stuffenweise hurtig auf- oder absteiget. Man sehe Tab. II. Fig. 1. 2. 3.

NB: Tab. III. Fig. 1-3

Bey Fig. 1. ist von den vier zusammengeschriebnen Sechzehntheilen die zweyte eine durchgehende, die dritte eine Wechsel- die erste eine Haupt- und die vierte eine harmonische Note. Bey Fig. 2. ist von den zusammengeschriebnen Zwey und dreyßigtheilen die erste die Hauptnote; die vierte, sechste und achte sind harmonisch; die zweyte ist durchgehend; die dritte, fünfte und siebente sind Wechselnoten. Man siehet daraus, daß die Wechselnoten allezeit auf gute, die durchgehenden auf schlimme Noten fallen.

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